Einfach mal nichts tun wird gleich gesetzt mit faul sein (eine negativ besetzte Eigenschaft –man traut sich kaum, das über sich selbst zu sagen). Faul sein kommt in unserer Gesellschaft viel zu häufig negativ an. Dabei fördert Nichtstun zwischendurch die Produktivität, Leistungsfähigkeit und die Kreativität. Deshalb ist der Euphemismus „kreative Denkpause“ – der hierzulande meist belächelt wird – gar nicht verkehrt!

Die Gesellschaft verändert sich. Wir wurden hineingeboren in eine Leistungsgesellschaft und es ging in unserer Entwicklung nur darum, welchen Platz wir dort einnehmen und nicht, ob wir Teil dieser sein wollen. Passte man sich nicht daran an, galt man als Außenseiter und sogar Schmarotzer. Diese Ansichten lösen sich langsam auf. Immer mehr wird akzeptiert, dass es verschiedene Lebenswege gibt und jeder Mensch eigene Ziele hat. Doch im Bereich der Arbeit müssen wir noch einiges lernen.

Gesunder Umgang mit Nichtstun

Der Work Report 2019 beginnt mit der Sensibilisierung, dass „faul sein“ nichts Negatives ist. Ganz im Gegenteil: Wie auch Muskeln nach dem Sport eine Phase der Regeneration benötigen, so sollten wir auch unserem Körper und Geist ein paar Pausen gönnen, um neue Kraft zu schöpfen. Die Arbeitsanforderungen der heutigen Zeit haben sich gewandelt und unterliegen stetigen Veränderungen. „Work hard“ funktioniert nicht mehr, um gesund und erfolgreich zu arbeiten. Dafür muss man weg von den Gedanken, dass immer mehr und alles schneller geschafft werden muss. Wir müssen zurück zu einem gesunden Maß. Weg von der Leistungsgesellschaft.

Wer früher um 22 Uhr noch im Büro saß, wurde bewundert. Heute muss sich diese Person eher anhören, dass ihre Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht geraten ist. Auch im Employer Branding sind mittlerweile die Arbeitgeber attraktiver, die eben keinen festen 9-to-5 Job anbieten. Gewünscht wird Flexibilität und gute Atmosphäre. Auf allen Social Media Kanälen finden wir zahlreiche Bilder von Drinks oder einem Latte Macchiato vom trendigen Barista neben dem Laptop. Nicht mehr nach Feierabend, sondern während der Arbeitszeit! Arbeiten in schicker Rooftop-Bar mit Pool – das sind mittlerweile die, die es in den Augen der Gesellschaft geschafft haben. Aber auch diejenigen, die sich ein Leben aufgebaut haben, von dem sie keinen Urlaub brauchen. Diejenigen, die ihren Talenten folgen, ihren Interessen. Diejenigen, die den Mut hatten, die klassische Leistungsgesellschaft zu verlassen. Diejenigen, die sich auch zeitlich während der klassischen Arbeitszeit Auszeiten nehmen.

Pausen machen kreativ

In Zeiten der „Ruhe im Kopf“ kommen uns neue Ideen. Wer kennt es nicht, abends vor dem Einschlafen die besten Einfälle zu haben, oder auch gerne morgens unter der Dusche?! Dann, wenn wir unseren Kopf frei haben, gedankenverloren sind, finden wir Lösungen für Probleme. Auch Studien zeigen, dass Kreativität in seltensten Fällen direkt am Arbeitsplatz stattfindet. Geistesblitze und neue Ideen werden durch chemische Botenstoffe ausgelöst. Und je nach Gefühlslage und Umgebung findet diese Ausschüttung häufiger oder seltener statt. Also rauskommen, Umgebung wechseln – das A und O, um Kreativität zu fördern.

Mareike Wieth und Rose Zacks, zwei Forscherinnen, sind sogar der Meinung, dass unsere Kreativität dann am höchsten ist, wenn wir müde und unfokussiert sind. Also: unproduktive Zeit ist kreative Zeit. Mit diesem Wissen, sollten wir lernen, Pausen zu machen und sie zu nutzen. Sie zu feiern – ohne schlechtes Gewissen. Denn unterm Strich ist es eine Art professionelles reflektieren. Wir laden unsere Akkus auf, um erfolgreich weiterzuarbeiten.

Eine gute, angemessene Einstellung zur Pausenkultur muss in unserer Gesellschaft häufig noch gelernt werden. Viele kurze Pausen über den Tag verteilt, lassen uns produktiver sein. Das ist sogar bewiesen! Eine gute Möglichkeit dazu ist die Arbeitsmethode 52-17 (hier lesen Sie mehr dazu).

Probieren Sie es aus. Erlauben Sie sich, auch mal nichts zu tun – faul zu sein! Nach kurzer Zeit werden Sie die Erfolge merken. Sie werden Ihre Arbeit kreativer und produktiver erledigen. Was bleibt, ist mehr Zeit für Sie selbst, für Ihre Familie und Freunde oder Ihre Hobbys.

Wenn Sie Interesse haben, mehr über „das neue Arbeiten“ zu erfahren und Methoden zu lernen, kontaktieren Sie uns gerne.

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