Zur Zeit sitzen so viele Menschen im Home-Office, wie nie gedacht. Besonders für Eltern mit kleinen Kindern eine besondere Herausforderung. Doch auch andere kommen in dieser Situation an ihre Grenzen. Das positive daran ist: Es geht fast allen so und es gibt Wege und Maßnahmen, die das Arbeiten zu Hause einfacher machen.

„Home-Office“ das klingt erstmal verlockend. Länger schlafen, nicht vorher frühstücken und fertig machen, abends sofort zu Hause. Noch vor einigen Wochen gab es viele Menschen, die sich Home-Office gewünscht haben. Doch angekommen in der Realität merken wir: ES GIBT SO VIEL ABLENKUNG! Die Wohnung war noch nie so sauber, doch mit der Arbeit fällt es ganz schön schwer. Außerdem ist das Abschalten nicht so einfach. Gedanken kreisen um den Arbeitstag und die ToDos. Was hilft: Rituale schaffen!

Rituale zur gedanklichen Abgrenzung

Die erfreuliche Nachricht: So kompliziert ist unsere Psyche nicht! Und mit Ritualen schaffen wir es, unser Gehirn zu „programmieren“. Eine Art Konditionierung, ähnlich dem Pawlowschen Hund. Mit bestimmten immer wiederkehrenden Gedanken und Handlungen können wir einen inneren Schalter umlegen: Freizeit – Arbeit – Feierabend.

Diese Rituale sollten authentisch sein. Studien haben ergeben, dass es hilfreich ist, sich anzuziehen und auch feste Arbeitszeiten festzulegen. Hat man zu Hause ein Büro, optimal! Dann ist allein der Gang ins Büro und das schließen der Tür eine Art Startsignal, dass jetzt Arbeit angesagt ist. Schwieriger ist es für alle, die nicht geplant haben zu Hause zu arbeiten und daher kein Arbeitszimmer haben. Hier empfiehlt sich, einen Arbeitsplatz einzurichten. Natürlich kann der auch zum Feierabend wieder abgebaut werden. Laptop mit ins Bett nehmen, sollte keine Alternative darstellen. Zum einen, weil man dann das Bett kaum verlässt und so abends das Gefühl hat, nichts geschafft/gemacht zu haben. Zum anderen, weil das Abschalten umso schwerer fällt, umso mehr die Grenzen zwischen privatem Raum und Arbeit verschwimmen.

Finden Sie Ihr persönliches Ritual für Arbeitsbeginn und Feierabend. Starten Sie in Ihren Arbeitstag beispielsweise in Ruhe mit einer Tasse Kaffee oder ziehen Sie sich zum Feierabend eine gemütliche Jogginghose an. Wichtig ist, dass Sie ein Ritual suchen, was zu Ihnen passt und an das Sie sich halten. Wenn Sie Kinder haben, die bereits ein wenig selbstständig arbeiten können, können Sie diese Rituale auch gemeinsam als Familie machen. Das hilft dann gleich allen beteiligten und zeigt den Kindern, wann Sie ansprechbar sind und wann nicht.

Weitere Tipps fürs Home-Office

52:17: Um produktiv und konzentriert arbeiten zu können, hilft es, sich einen Timer zu stellen. Besonders optimal soll das Verhältnis 52:17 sein. Mehr dazu können Sie hier lesen. Ich selbst nutze diese Methode, wenn ich alleine Arbeiten erledige oder Texte schreibe. Alles, bei dem man konzentriert sein sollte und nicht auf den Austausch mit anderen angewiesen ist. Meine Erfahrung damit ist durchweg positiv. Weiß ich zu Beginn, dass eine Aufgabe nur 30 Minuten in Anspruch nehmen wird und ich danach nicht nach 52:17 weiterarbeiten kann, stelle ich den Timer auch kürzer. Zu Wissen, dass das Handy nach diesen 52 Minuten klingelt und man Pause hat, führt bei mir zu einer enormen Konzentration und Produktivität. Probieren Sie es aus!

Ablenkung und Hausarbeit ruft: Falsch! Lassen Sie sich nicht zwischendurch von der Hausarbeit ablenken. Das ist nur eine Falle, die wir uns selbst stellen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die eine Tasse, die noch abgewaschen werden muss, manchmal sehr laut rufen kann. Doch die ehrliche Antwort: Das tut sie nicht.. Das spielen wir uns selbst vor, um uns am Arbeiten zu hindern. Mein Tipp daher: Machen Sie sich eine Liste, auf der Sie alles notieren, was Sie (abgesehen von der Arbeit) noch erledigen wollen. Diese Liste darf dann NACH der festgelegten Arbeitszeit in Angriff genommen werden. Und hoppla: Viele Dinge darauf sind dann plötzlich doch gar nicht mehr so dringend.

Pausen: Pausenzeiten sind Erholungszeiten. Wenn Sie nach 52:17 arbeiten, werden Ihnen diese Zeiten besonders bewusst. Doch auch wenn nicht, sollten Sie Pausen zur Erholung nutzen. Das ist ganz wichtig. Der kurze Kaffee mit den Kollegen fällt momentan weg. Also seien Sie kreativ: Beispielsweise kann man sich virtuell zur Kaffeepause treffen oder man geht eine Runde spazieren. Bewegung tut eh gut! Alles ist erlaubt, solange es der Erholung dient UND man den Arbeitsplatz verlässt.

ToDo-Liste: Im Home-Office kommt die altbekannte klassische ToDo-Liste wieder mehr zur Geltung. Schreiben Sie zu Beginn des Arbeitstages auf, welche Aufgaben Sie dringend erledigen müssen und welche zusätzlich gut wäre. Hilfe beim Priorisieren gibt es mit der Eisenhower-Methode (s. Grafik) oder der Alpen-Methode. Wichtig: Für die Motivation und ein positives Gefühl, streichen Sie alle erledigten Aufgaben durch. Dann sehen Sie direkt, was Sie schon alles geschafft haben.

E-Mails: Home-Office erfordert mehr Disziplin als der sonstige Arbeitsalltag. Eine Empfehlung ist es daher, Mails nicht permanent zu checken und abzurufen, sondern erst, wenn Sie einen Arbeitsablauf bereits abgeschlossen haben. Bleiben Sie bei der Sache, sofern es in Ihrem Job möglich ist.

Ausnahmesituationen erfordern Verständnis

Abschließend möchte ich Ihnen folgendes auf den Weg geben: Seien Sie gnädig zu sich! Mit dieser Situation hat noch vor einigen Wochen niemand gerechnet. Wir Menschen brauchen Zeit um uns in neue Situationen hineinzufinden. Bei einigen geht das ein wenig schneller, andere brauchen länger. Einige scheinen zunächst gar keine Probleme zu haben und fallen erst später in ein Loch. Vergleichen Sie sich nicht! Versuchen Sie, das Beste aus der Situation zu machen. Finden Sie Ihren persönlichen Weg und lassen Sie sich von niemandem unter Druck setzen und blenden. Ganz ehrlich: Die meisten kommen mit dem plötzlichen Home-Office nicht besonders gut zurecht. Und nur, weil es vielleicht nicht offen angesprochen wird, heißt das nicht, dass es allen gut geht. Vergleichen Sie Ihre Produktivität weder mit anderen, noch mit Ihrem eigenen Ich vorher im Büro. Andere Umstände erfordern eine Anpassung. Das wissen Sie. Das weiß Ihr Chef und das wissen eigentlich alle anderen auch.

Wenn Sie mehr Unterstützung benötigen, gemeinsam in einem Coaching Ihren persönlichen Home-Office-Plan erarbeiten möchten oder eine feste Struktur für Sie und Ihre Familie benötigen, kontaktieren Sie uns gerne. Unser Coaching und unsere Unternehmensberatung in Lüneburg und der Metropolregion Hamburg findet weiter statt – virtuell! Gerne unterstützen wir Sie in Ihrer momentanen Situation. Falls eine finanzielle Förderung dafür in Betracht kommt, informieren wir Sie selbstverständlich in unserem kostenlosen Erstgespräch.

Halten Sie durch!

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