Der Wecker klingelt. Arbeit steht an. Und sofort kommt dieses ungute Gefühl zurück. „Bloß nicht schon wieder zur Arbeit“.

Die Gründe, unzufrieden bei der Arbeit zu sein, sind vielseitig. Doch es gibt einen großen Unterschied zwischen „unzufrieden“ und „am absoluten Limit“. Wenn jeder Tag bei der Arbeit nur noch aushalten, durchhalten und ertragen bedeutet, wäre es höchste Zeit, etwas zu ändern.

Die Reaktionen und Strategien jedes Einzelnen auf solch schlechte Stimmung, sind ebenso vielseitig, wie die Gründe dafür. Einige bekommen ein Burn-out, da sie permanent gegen sich selbst ankämpfen, andere grenzen sich emotional ganz stark von ihrer Arbeit ab. Andere gehen noch einen Schritt weiter und „sabotieren“ sogar ihren Arbeitgeber, um sich zumindest ein wenig groß zu fühlen.

Alle haben eines gemeinsam: Sie haben innerlich gekündigt.

Als innere Kündigung bezeichnet man im Personalwesen und in der Arbeits- und Organisationspsychologie Arbeitnehmer, die zwar laut Arbeitsvertrag noch bei einem Unternehmen beschäftigt sind, deren innere Arbeitseinstellung und Motivation jedoch sehr gering sind. Sie arbeiten also noch für das jeweilige Unternehmen, aber verweigern Eigeninitiative, haben einen geringen Arbeitseinsatz und machen nur noch den bekannten „Dienst nach Vorschrift“.

Die Gründe dafür sind verschieden. Entweder Erwartungen an das Unternehmen erfüllen sich nicht, man ist enttäuscht, oder die Tätigkeit im Allgemeinen wird nicht als erfüllend oder sinnvoll erlebt. Auch Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten und Kollegen sind häufig Gründe für innerliches kündigen.

Innere Kündigung in Deutschland

Laut einer aktuellen Studie des Gallup-Instituts haben 14% aller Arbeitnehmer bereits innerlich gekündigt! Eine erschreckend hohe Zahl, gegen die etwas unternommen werden sollte. Innerlich gekündigte Arbeitnehmer erkennt man unter anderem an Passivität, Lustlosigkeit, vielen krankheitsbedingten Fehltagen, sarkastischen Kommentaren zu beruflichen Situationen, Tagträumen oder einem Desinteresse an beruflicher Weiterentwicklung.

In den meisten Fällen sind innere Kündigungen vermeidbar. Erwartungen und Aufgaben müssen klar kommuniziert werden, regelmäßige Förderung des Teamgefühls und ein angemessener Umgang mit Konflikten helfen bereits ungemein. Nicht jeder Arbeitnehmer möchte alle paar Jahre seinen Job wechseln – auch, wenn das heutzutage oft behauptet wird. Keiner wechselt gerne seine Arbeit, wenn er mit Team, Aufgaben, Führung und Unternehmensphilosophie zufrieden war. Also ist es die Aufgabe des Unternehmens innere Kündigungen zu minimieren. Ein erster Schritt dahin wäre ein offener Dialog mit den Mitarbeitern. Ein Erwartungsaustausch und das Miteinbeziehen. Sie werden sehen, diese Form der Wertschätzung sorgt für mehr Arbeitszufriedenheit – sofern das Gesagte ernst genommen wird.

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