Überall, wo Menschen aufeinandertreffen, kann es zu Streit und Konflikten kommen. Gegen konstruktive Diskussionen ist auch gar nichts einzuwenden. Sie bringen voran, zeigen neue Wege auf und helfen uns, unseren Blickwinkel zu verändern. Kritisch wird es erst, wenn sich keine sachbezogene Lösung mehr finden lässt. Wenn Emotionen hochkochen und auf persönlicher Ebene Anschuldigungen hin und her geworfen werden. Wie kann es dazu kommen? Und wie kann man mit einfachen Mitteln Konflikte erfolgreich meistern?

Befragt man Google nach der Definition von „Konflikt“, erhält man eine „schwierige Situation infolge des Aufeinanderprallens unterschiedlicher Interessen, Forderungen oder Meinungen“. Klingt zunächst so, als könne man es meistern. So ist es auch, denn jeder Mensch kann streiten. Nur das „richtige Streiten“ muss gelernt sein.

Jeder geht mit Konflikten anders um. Einige werden schnell wütend und aggressiv, andere fressen alles in sich hinein und meiden jegliche Art von Auseinandersetzungen zum Wohle ihres Harmoniebedürfnisses. Sicherlich kennen Sie aus Ihrem Berufs- oder Privatleben das eine oder andere Verhalten. Beides ist nicht gesund und wenig konstruktiv.

Empfehlenswert bei jeglicher Art von Konflikt ist, zunächst zu analysieren, um welche Konfliktart es sich handelt. „Ist doch egal“, denken Sie? Überhaupt nicht! Denn das grundlegende Verständnis über die Art der Auseinandersetzung ist die Grundlage für erfolgreiches Konfliktmanagement.

Die häufigsten Konfliktarten

Der Sachkonflikt

So absurd es klingt: Der Konflikt auf sachlicher Ebene ist die wünschenswerteste Art. Hierbei geht es in der Regel um verschiedene Meinungen zu einem Thema. Im Berufsleben beispielsweise um das Vorgehen innerhalb eines Gruppenprojektes. Im Privatleben zum Beispiel die Art und Weise der Kindererziehung. Rein theoretisch können Sachkonflikte ohne große Streitigkeiten ausgetragen werden. Theoretisch. Jeder kann seine Ansicht begründet vortragen, es kann sachlich darüber diskutiert werden und auf logischer Ebene kann eine Lösung gefunden werden. Theoretisch. Denn häufig spielen andere Konflikte parallel eine Rolle, beispielsweise die Beziehungsebene, die berührt wird. Dies macht den Konflikt dann um einiges komplizierter.

Der Beziehungskonflikt

Nicht mit jedem muss man gut auskommen. Oft geht das auch gar nicht, da – insbesondere im Berufsleben – die unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu einem Team gemischt werden. Mal ist man von der Arbeitsweise des anderen genervt, mal von seinem Verhalten. Hat es in der Vergangenheit schon häufiger einen Konflikt zwischen zwei Personen gegeben, kommt die selektive Wahrnehmung noch mit ins Spiel: Sie sehen vermehrt das, was Ihre Abneigung noch weiter verstärkt. Beziehungskonflikte werden (leider) zu häufig nicht konstruktiv auf persönlicher Ebene ausgetragen.

Der Kommunikationskonflikt

Paul Watzlawick sagte so schön: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ Und genau das führt oft zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen. Mimik und Gestik des anderen werden vorschnell gedeutet. Hier sollte man schnell aufklären, da sonst ein größerer Kommunikationskonflikt – oft verbunden mit schlechter Stimmung – folgt.

Der Rollenkonflikt

Es ist ganz natürlich und wichtig für die Produktivität, dass innerhalb eines Teams verschiedene Rollen eingenommen werden. Teilweise werden diesbezüglich Erwartungen offen kommuniziert, teilweise eher unausgesprochen gestellt. Verschiedene Modelle haben bereits verdeutlicht, dass es einige Teamrollen gibt, die in jedem Team besetzt sein müssen. Dabei kann es vorkommen, dass diese nicht der Person entsprechen und sie daran gehindert wird, ihr Potential bestmöglich zu zeigen. Da jeder auch unbewusst versucht, seine präferierte Rolle einzunehmen, kann es bei Doppelungen Konflikte geben. Hier gilt es, Klarheit zu schaffen und die Rollen neu zu definieren, um ein problemloses, produktives und harmonisches Miteinander zu schaffen (siehe auch Teamcoaching).

Lösungen finden

Die oben genannten Konfliktarten stellen beispielhaft häufige Ursachen für Streit in Arbeits- und Privatleben dar. Bei der Lösungsfindung kann es von Vorteil sein zu wissen, um welche Art es sich handelt. Leitfragen dafür sind

  • Wer ist an dem Streit/Konflikt beteiligt?
  • Was ist der Grund für den Streit?

Das Wissen über die genaue Konfliktart lässt es zu, genauer auf die Situation einzugehen und einen mögliche Lösungen für die Beendigung der Auseinandersetzung zu finden. Mit der alle zufrieden sind.

Sie haben Auseinandersetzungen im Team? Oder ungelöste Konflikte? Gerne unterstützen wir Sie bei der Beilegung dieser. Dabei arbeiten wir vermehrt mit Modellen von Friedemann Schulz von Thun zum Thema Konfliktmanagement.

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