Unsere Praktikantin, Louisa Kersten, hat für Sie einige Anregungen und Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre Mitarbeitenden im Homeoffice unterstützen können. Hier sind Ihre Ideen:
Homeoffice war vor der Corona Pandemie für viele eine Fremdwort, doch heute sieht die Realität ganz anders aus. Knapp ein Viertel der deutschen Bevölkerung arbeiten im Homeoffice, wobei die Zahl je nach Branche stark variiert. Mittlerweile konnten viele Arbeitnehmer*innen zurück an ihren gewohnten Arbeitsplatz zurückkehren, andere wiederum entschieden sich dafür, im Homeoffice zu bleiben.
Als Arbeitgeber*in steht man in der besonderen Verantwortung sich um das Wohlergehen seiner Mitarbeitenden zu kümmern. Das ist nicht nur für eine bessere Leistung relevant, sondern auch für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Doch leider schlummern im Homeoffice viele Herausforderungen: Die Fertiggerichte in der Mittagspause, die gekrümmte Haltung über den Laptop, über eine lange Zeit hinweg am Arbeitsplatz in der gleichen Position verharren, soziale Distanzierung von den Kolleg*innen oder eine Überbelastung an Aufgaben – auch durch die Doppelbelastung. All diese Faktoren tragen dazu bei, dass unsere psychische und physische Gesundheit leidet.
Das Homeoffice bringt besondere Anforderungen an das betriebliche Gesundheitsmanagement mit sich. Der größte Faktor ist, dass die Mitarbeitenden nicht mehr im Büro sind und daher viele Möglichkeiten der Gesundheitsförderung wegfallen. Betriebsärzte, Physiotherapie, gesundes Kantinenessen, ergonomische Bürostühle, höhenverstellbare Tische und vieles Weitere fällt im Homeoffice zunächst weg. Viele Arbeitnehmer*innen haben im Homeoffice bei Null angefangen. Im schlimmsten Fall existiert nicht einmal ein „Homeoffice“, sondern eher ein „Küchenoffice“. Die Vernetzung untereinander kann ebenfalls zu einem Problem werden. Wenn nicht bereits geschehen, dann lohnt es sich, einen zentralen und digitalen Kanal zu schaffen, in dem alle schnell und einfach erreicht werden können.
Ein gutes Gesundheitsmanagement sollte jedoch nicht in die neu gewonnene Flexibilität und Spontanität des Mitarbeitenden eingreifen. Daher ist bei allen getroffenen Maßnahmen darauf zu achten, dass den Mitarbeitenden weiterhin viel Freiheit gelassen wird.
Im Folgenden finden Sie ein paar Ideen, wie ein Unternehmen die Gesundheit der Mitarbeitenden im Homeoffice fördern kann:
1. Bewegung fördern
Der Arbeitsweg zum Büro, der Gang in die Kantine oder das Meeting in einer anderen Abteilung waren früher gute Gründe sich zu bewegen. Leider fallen diese Gründe im Homeoffice weg und man neigt dazu, lange am gleichen Platz sitzen zu bleiben. Hier bieten sich „Wearables“ an, die die tägliche Bewegung tracken. Damit der Spaß nicht verloren geht, kann man die Kolleg*innen in einer Challenge dazu herausfordern, die meisten Kilometer Rad zu fahren oder die meisten Schritte pro Woche zu laufen. Gleichermaßen kann man online Sportkurse anbieten und ein tägliches „Morning Stretching“ mit allen Kolleg*innen einführen. Wenn man selbst nicht der*die begabteste Sportler*in ist, dann freuen sich die Mitarbeitenden bestimmt auch über Gutscheine für Online-Sportangebote. Des Weiteren bieten sich Online-Workshops an, in denen man über die ergonomische Ausstattung am Arbeitsplatz mehr lernen kann. Um die Mitarbeitenden nicht mit einer „Pflichtveranstaltung“ zu verschrecken, kann man auch kurze Videos im Intranet hochladen.
2. Gesunde Ernährung fördern
Die Versuchung in einer Mittagspause schnell mal die Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben ist gerade im Homeoffice sehr groß. Eine gute Lösung wäre es eine Liste zusammenzustellen mit Lieferdiensten in der Umgebung, die frisch und gesund kochen. Oder schnelle und einfache Rezepte im Intranet posten – und später Fotos hochzuladen und den „Tagesgewinner“ zu küren. Wenn ein größeres Budget zur Verfügung steht, so kann man Gutscheine für Kochboxen verschenken oder bei einer Firmenfeier verlosen. Eine weitere interaktive Idee sind virtuelle Kochabende, bei denen gleichzeitig gekocht und auch das Team gestärkt wird.
3. Mentale Gesundheit und Stressmanagement fördern
Durch das Arbeiten im Homeoffice kommt es nicht mehr zum kleinen Schnack mit dem*der Lieblingskolleg*in zwischen Tür und Angel, oder einem Nachhauseweg, bei dem man den Arbeitstag hinter sich lassen kann. Privates und Berufliches gehen beinahe nahtlos ineinander über und vielen Arbeitnehmer*innen fällt es schwer, ihren Tag sinnvoll zu strukturieren und klare Grenzen zu ziehen. Hier bieten sich Anti-Stress-Webinare oder Achtsamkeitstrainings an, in denen man lernt, den Tag hinter sich zu lassen und besser mit Stress umzugehen. Es ist ebenfalls sinnvoll eine interne psychologische Beratungsstelle anzubieten oder Kontakt zu einer solchen Stelle oder externen Coaches herzustellen. So können die Mitarbeitenden bestenfalls anonym Kontakt zu Beratungsstellen aufnehmen und ein bezahltes Coaching in Anspruch nehmen. Ebenfalls von hoher Relevanz ist es, eine gute Work-Life-Balance für den Arbeitnehmer*in zu etablieren. Das kann passieren, indem man feste Zeiten vereinbart, in denen man nicht erreichbar ist oder feste Pausen nimmt. Diese Pausen kann man z.B. für einen virtuellen Coffee Break mit Arbeitskolleg*innen nutzen und sich über private Dinge zu unterhalten.
4. Arbeitsplatzbedingungen fördern
„Arbeitsplatzbedingungen“ kann man hier auf zwei Weisen verstehen:
Zuerst ist natürlich der Platz gemeint, an dem man arbeitet. Wichtig ist, dass der*die Arbeitnehmer*in gute Möbel hat, mit denen eine gute Haltung unterstützt wird. Hier kann der Arbeitgeber*in z.B. Rabattcodes für Büromöbel zur Verfügung stellen, günstig eigene Ware erwerben oder die eigenen Möbel ausleihen.
Zweiteres betrifft die Rahmenbedingungen der Arbeitsstelle. Wenn Sie einen Betriebsarzt oder eine Betriebsärztin haben, dann bieten Sie Online-Sprechstunden an. Wenn Sie keinen haben, dann können Sie spezialisierte Dienstleister beauftragen, solche Sprechstunden anzubieten. In gleichem Maße ist eine zusätzliche betriebliche Krankenversicherung eine tolle Geste Ihren Mitarbeiter*innen gegenüber. Je nach Bedarf gibt es Möglichkeiten sich nach dem Baukasten-Prinzip Zusatzversicherungen auszusuchen.
Sie sehen also, Homeoffice und betriebliches Gesundheitsmanagement müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Auch wenn Ihre Mitarbeiter*innen nicht vor Ort sind, können Sie auf vielfältigen Wegen zu ihrer Gesundheit beitragen.
Ihre Mitarbeitenden sind für Ihren Unternehmenserfolg essentiell und sollten besonders wertgeschätzt und umsorgt werden. Aus diesem Grund gibt es deutschlandweit auch Förderprogramme, die genau darauf abzielen, Ihre Mitarbeitenden zu unterstützen. Ein Förderprogramm ist beispielsweise unternehmensWert:mensch. Als zertifizierte Prozessberaterin ist Gabriele Duchek von c3 consulting coaching concept aus Lüneburg dort akkreditiert. Das Programm ermöglicht, dass Unternehmen ein Coaching in Anspruch nehmen können und bis zu 80% der Kosten erstattet werden. Themenschwerpunkte sind Digitalisierung, Wissenstransfer, betriebliche Gesundheitsförderung, Teamentwicklung, Führung oder Stressbewältigung. Kontaktieren Sie uns gerne für ein kostenfreies Beratungsgespräch, in dem wir Sie über dieses und weitere Förderprogramme informieren.
Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen und Ihren Mitarbeitenden alles Gute!