Der 8. März wird jedes Jahr gerne zum Anlass genommen, einen Blick in die Chefetagen deutscher Unternehmen zu werfen. Jedes Jahr folgt dann dieselbe Erkenntniss: lediglich ein geringer Anteil von Frauen in Führungspositionen.
Auch dieses Jahr wurde von der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel eine Datenbank-Auswertung vorgenommen und veröffentlicht, Stand 05. März 2021. Insgesamt umfasst diese Datenbank rund 2,5 Millionen Führungspositionen aus rund 1,2 Millionen Unternehmen. Als „Führungsposition“ werden beispielsweise Geschäftsführer*innen, Aufsichtsratsmitglieder, Vorsitzende, Vorstandsmitglieder oder geschäftsführende Gesellschafter*innen gesehen. Auf den ersten Blick wird deutlich, dass der Anteil von Frauen mit Führungsverantwortung in Deutschland lediglich bei 24,6% liegt. Das ist sogar geringer als letztes Jahr im Oktober.
Ostdeutsche Bundesländer schneiden besser ab
In Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es bundesweit den höchsten Anteil an Frauen in Führungspositionen. Brandenburg legt mit 31,4% vor. Die Stadtstaaten Bremen und Hamburg schließen gemeinsam mit Baden-Württemberg die Liste als Schlusslichter ab.
Je größer das Unternehmen, desto weniger Frauen in Führungspositionen
Eine weitere Korrelation lässt sich beim Blick auf die Daten erkennen: Je größer das Unternehmen, desto geringer der Anteil weiblicher Führungskräfte. Nur in kleinen Unternehmen bis maximal 10 Mitarbeiter*innen ist ein höherer Anteil von Frauen mit Führungsverantwortung zu erkennen. Hier sind es 26,4%. Zum Vergleich: Bei mehr als 1000 Mitarbeitenden liegt der Anteil bei 15,1%.
Warum Frauen stärker in Führungspositionen vertreten sein sollten
Diversity ist auch hier das Stichwort. Ein diverses Team findet unkonventionellere Lösungswege und bringt Unternehmen voran. So auch Managerinnen. Frauen haben oftmals eine andere Denkweise, bringen eine neue Perspektive ins Unternehmen, hinterfragen kritisch alte Muster und sorgen so für neuen Schwung. Sich aus alten, festgefahrenen Strukturen und Denkmustern zu lösen, schafft Raum für Neues, fördert Kreativität und Produktivität. Mindestens mit diesem Argument sollten sich Unternehmen und die Männer-Riege in deutschen Chefetagen offen zeigen.
Das Motto des diesjährigen Weltfrauentages steht ganz im Rahmen der Corona-Pandemie. Diese Herausforderung gilt es gemeinsam zu meistern und dafür sollten wir alle Mittel nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Gemeinsam aus der Krise – und gemeinsam bedeutet auch gleichwertig und gleichberechtigt. Heute erinnern wir uns an den Ursprung des Weltfrauentages, an den Kampf um Gleichberechtigung und Emanzipation, für das Wahlrecht. Und schauen mit Optimismus und Zuversicht in die Zukunft. Eine Zukunft ohne Gender Pay Gap, ohne Mee-Too-Debatten und für ein gleichberechtigtes Miteinander. Und zwar nicht nur jeden 8. März, sondern jeden einzelnen Tag.